Jeder zweite Deutsche hat mit Schlafstörungen zu kämpfen oder litt in der Vergangenheit daran. Ein hektischer Alltag mit zahlreichen Verpflichtungen und ein stressiger Beruf führen nicht selten dazu, dass Menschen abends nicht abschalten können und ihren Gedanken nachhängen.
Doch auch Veränderungen des Alltags oder psychische Probleme können dazu führen, dass die Nächte nicht mehr so erholsam sind, wie sie eigentlich sein sollten. Nicht zuletzt wird das Smartphone verdächtigt, sich negativ auf den Schlaf auszuwirken und zu einer deutlich schlechteren Nachtruhe zu führen. Dabei muss das nicht unbedingt sein.
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Neuere Modelle haben einen integrierten Blaulichtfilter
Ein gemütliches Boxspringbett, eine angenehme Raumtemperatur und die Möglichkeit auszuschlafen - viele Faktoren können sich positiv auf den Schlaf auswirken. Der Verzicht auf das Smartphone am Abend gehört jedoch nicht unbedingt dazu. Dass von Smartphones ausgehendes blaues Licht nicht unbedingt schlaffördernd ist, entspricht zwar der Wahrheit, das Gerät bereits zwei Stunden vor dem Zubettgehen aus der Hand zu legen, wie es von vielen Wissenschaftlern vorgeschlagen wird, ist jedoch nicht notwendig.
Immerhin müsste in solchen Fällen nicht nur auf das Smartphone, sondern auch auf die Nutzung von Fernseher, Tablet, Laptop und E-Reader am Abend verzichtet werden. Auch hier hemmt das blaue Licht die Produktion von Melatonin - dem Schlafhormon - und beeinflusst somit den Wach-Schlaf-Rhythmus auf negative Weise. Die meisten Smartphones haben mittlerweile einen integrierten Blaulichtfilter, der diesen Effekt minimiert.
Ältere Geräte verfügen im Normalfall über einen Nachtmodus, der über die Einstellungen ausgewählt werden kann und der frei von Blaulicht ist. Auch eine große Auswahl an Brillen mit integriertem Blaulichtfilter befindet sich derzeit auf dem Markt und kann dafür sorgen, die Augen zu entlasten und den normalen Tag-Nacht-Rhythmus aufrechtzuerhalten.
Nicht zwangsläufig muss abends auf das Smartphone verzichtet werden
Dass sich Handystrahlung negativ auf den Schlaf auswirkt, konnte wissenschaftlich nicht erwiesen werden. Vor dem Schlafen also auf dem Smartphone zu daddeln und das Gerät nachts neben sich liegen zu haben, schadet also nicht. Wer das Handy also gerne als Wecker verwendet oder seinen Schlaf mithilfe einer der zahlreichen Schlaf-Apps überwacht, kann also aufatmen. Etwas an seiner Routine zu ändern und das Smartphone abends von einem Tag auf den anderen plötzlich ganz wegzulassen, kann sogar kontraproduktiv sein.
Schließlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier und kommt daher nicht immer gut mit Neuerungen zurecht. Oft wirkt sich eine drastische Veränderung wie diese sogar negativ auf die Schlafqualität und -dauer aus. Dennoch gilt: abends stundenlang am Smartphone zu hängen, ist nicht gut. Auch mit Blaulichtfilter sorgt das von den Geräten ausgehende Licht dafür, dass die Müdigkeit sich nicht oder nur verspätet einstellt. Wer spannende Spiele spielt, in rege Diskussionen beteiligt ist oder vom Smartphone sogar noch arbeitet, kann so außerdem nur schwer abschalten und zur Ruhe kommen.
Nicht zuletzt wird das Bett im schlimmsten Falle nicht mit dem Schlafen verbunden, wenn hier immer wieder andere Aktivitäten vorgenommen werden. Abends also öfter mal das Handy wegzulegen und stattdessen ein Buch zu lesen, ein Bad zu nehmen oder einfach mal früher ins Bett zu gehen, wirkt sich positiv auf den Schlaf und damit auch auf Körper und Geist aus.