Die Reaktion der PC-Industrie auf Apples neue M1-Chips war eher ruhig. Doch Intel schlägt mit eigenen Benchmarks auf Apples neue M1-MacBooks zurück, nachdem erste Tests eine beeindruckende Leistung und Akkulaufzeit von Apples ARM-basierten Chips zeigten.
In Benchmarks, die von Tom's Hardware veröffentlicht wurden, vergleicht Intel seinen Core i7-Prozessor der 11. Generation mit der M1-CPU. Der M1 ist im neuesten MacBook Pro zu finden. Intel behauptet, dass seine neuesten Chips die Leistung von Apples M1 um 30 Prozent bei allgemeinen Chrome-Browsing-Aufgaben und jeder der sorgfältig ausgewählten Office-365-Aufgaben schlagen.
Intels Benchmarks beinhalten auch Vergleiche zwischen HandBrake Transcoding, Adobe Premiere Pro Exporte und Aufgaben in Photoshop und Lightroom Classic. Intels Chips der 11. Generation schlagen Apples M1 auch bei all diesen Aufgaben.
Intel hat auch Spiele mit beiden Chips getestet. Dies geschah aber offensichtlich hauptsächlich deswegen, um darauf hinzuweisen, dass die meisten Spiele nicht unter macOS verfügbar sind. Von den getesteten Spielen laufen Shadow of the Tomb Raider, Hitman und Borderlands 3 jedoch alle mit einer höheren durchschnittlichen Framerate auf dem M1.
Nicht objektive Benchmarks?
Die Auswahl der Benchmarks ist eindeutig zu Gunsten von Intels Chips getroffen. Erkennbar ist dies an den Ausgewählten Tests, bei denen einige die Hardware-Beschleunigung von Intel nutzen. Die meisten der Tests sind keine Standard-Benchmarks. Intel tauschte für den Test der Akkulaufzeit das MacBook Pro gegen das MacBook Air. Der Grund hierfür ist vermutlich, dass in mehreren Tests die Akkulaufzeit des MacBook Pros das des MacBook Airs übersteigt. Intel demonstriert damit, dass sie von Apples MacBook Air nur um knapp 6 Minuten geschlagen werden. Hätte der Test gegen das MacBook Pro stattgefunden, sähe das Ergebnis wohl anders aus.
Intel argumentiert auch, dass PCs mehr Auswahl, bessere Kompatibilität mit Peripheriegeräten und Unterstützung für mehrere Monitore bieten. Hier muss man Intel zugestehen, dass es ein Nachteil von Apple ist, dass der M1 nur einen einzigen externen Monitor unterstütz.
Was die Benchmarks von Intel nicht wirklich abdecken, ist die Erfahrung bei der Verwendung eines M1-Geräts im Vergleich zu bestehenden Intel-basierten MacBooks. Apples neueste Laptops sind bei den meisten Operationen leise, ohne laut aufdrehender Lüfter, mit beeindruckender Akkulaufzeit und solider Softwarekompatibilität. Der Übergang von Apples Prozessoren zu eigenem Silicon verlief erstaunlich reibungslos. Bedenkt man, dass dies die erste Generation des M1 Chips ist, ist dies mehr als erstaunlich.
Intel ist eindeutig besorgt über Apples ersten Chip. Für Intel ist es an der Zeit, statt mit perfekt ausgeklügelten Benchmarks auf neue, starke sowie konkurrenzfähige Prozessoren zu glänzen. Denn die komplette PC-Industrie muss auf Apples Chip reagieren, um nicht abgehängt zu werden.
Bild: Pixabay
Quellen: Im Bericht gekennzeichnet